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ADS / ADHS Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Syndrom

ADHS/ADS – Die Abkürzung ADS bedeutet Aufmerksamkeitsdefizit-Störung. Steht das H noch dabei, so liegt zusätzlich noch Hyperaktivität vor, ein Bewegungsdrang, der über ein gesundes Maß hinausgeht.
Die Frage, ob ADHS eine Krankheit ist, kann man nur anhand der auftretenden Symptome beantworten. Die Störung zeigt sich in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Manche Menschen haben nur leichte Beschwerden und können ihren Alltag und ihr Leben ganz gut bewältigen. Andere wiederum leiden an starken Symptomen und haben dadurch tagtäglich massive Schwierigkeiten. In diesen Fällen hat ADHS durchaus Krankheitswert. Allerdings ist diese Einschätzung individuell verschieden. Jeder Mensch nimmt Einschränkungen anders wahr. Während der eine unter Unruhe und Zappeligkeit leidet, erlebt sie ein anderer einfach nur als Aktivität und Freude an Bewegung. Sicher wirkt auch das Umfeld prägend. Ein unruhiger Mensch eckt in einem Umfeld, in dem Ruhe und Bedächtigkeit gelebt und geschätzt werden, mehr an als in einem sehr aktiven und lebhaften Familien- und Freundeskreis. Wie die Ausprägung von ADS wahrgenommen wird, hängt also auch von der Umwelt ab.

ADHS Behandlung Ergotherapie Heilbronn

Wer ist von ADHS betroffen?

Es sind vor allem Kinder betroffen; dabei leiden Mädchen etwas seltener als Jungen an dieser Störung. Der Zeitpunkt ab wann man ADHS erkennen kann, ist individuell verschieden. Manchmal kann man schon im Säuglingsalter erste Auffälligkeiten bemerken. In der Regel treten die Symptome aber erst im Kindergartenalter deutlich sichtbar auf. Früher nahm man an, ADHS nach der Pubertät verschwindet, doch heute weiß man, dass dies meistens nicht der Fall ist. Auch als Erwachsener kann man, oft ohne es zu wissen, von ADS / ADHS betroffen sein. Häufig wird die Störung erst bemerkt, wenn Eltern die Symptome bei ihren Kindern bekannt vorkommen, weil sie selbst ähnliche Probleme haben. Bei Erwachsenen sind die Symptome in der Regel schwächer ausgeprägt, erschweren aber dennoch sowohl das berufliche als auch das private Leben. Dies ist besonders dann der Fall, wenn ADS / ADHS erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wurde und erst dann mit der Therapie angefangen wird.

ADHS Ursachen

Die Faktoren, die zur Entstehung der Störung führen, sind noch nicht zu 100 % bekannt. Sicher belegt ist aber, dass ADS / ADHS durch neurobiologische Fehlfunktionen im Gehirn ausgelöst wird. Eine maßgebliche Rolle spielt dabei der Botenstoff Dopamin.

Vereinfacht lassen sich die fehlerhaften Vorgänge im Gehirn wie folgt beschreiben:
Im Gehirn eines Kindes bilden sich von Geburt an über die ersten Lebensjahre Milliarden von Nervenzellen. Sie entstehen durch das tagtägliche Lernen von Fähigkeiten, durch Erfahrungen und Erlebnisse. Diese Nervenzellen verbinden sich über Synapsen miteinander, welche die Informationen mithilfe des Botenstoffs Dopamin über die Nervenbahnen weiterleiten. Dieses stetig wachsende Netzwerk wird von einer Art Schaltzentrale kontrolliert und reguliert. Bei Kindern mit ADS / ADHS funktioniert diese Schaltzentrale nicht richtig. Daher fehlt es an Kontrolle und an Organisation. Jede Information kommt ungefiltert an und kann nicht richtig beurteilt, eingeordnet und abgespeichert werden. Man vermutet, dass diese Unterfunktion der Schaltzentrale von einem Mangel an Dopamin ausgelöst wird. Dieser kann zu einem Überangebot des Botenstoffs im Bewegungszentrum führen und löst die Hyperaktivität aus.
Die Veranlagung für diese Fehlfunktionen ist genetisch bedingt. Dies führt dazu, dass oft mehrere Kinder in einer Familie von ADS / ADHS betroffen sind und dass auch die Eltern Symptome zeigen.

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ADHS Symptome

Das Erscheinungsbild von ADS / ADHS ist vielfältig. Die Art und die Ausprägung der ADS Symptome sind von Mensch zu Mensch verschieden und verändern sich je nach Lebensalter. Kennzeichnend für ADS ist die schlechte Konzentrationsfähigkeit und die Schwierigkeit, seine Aufmerksamkeit länger auf einer Sache oder Tätigkeit zu halten. Es können Teilleistungsschwächen wie Lese-, Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche auftreten. Ein typisches ADHS Symptom ist motorische Unruhe und eine gewisse Rastlosigkeit. Es können Schwierigkeiten auftreten, die Hände und Finger zu koordinieren, was bei Bastelarbeiten auffällt. Auch eine eingeschränkte Hör- und Sehfähigkeit kann vorkommen. In der Schule fallen ADS / ADHS Kinder dadurch auf, dass sie den Unterricht stören. Sie können sich nicht über einen längeren Zeitraum konzentrieren und lassen sich schnell ablenken. ADS Kinder werden von der Klassengemeinschaft meist nicht aufgenommen und bleiben oft Außenseiter. Wenn etwas nicht gelingt, sind sie schnell frustriert und bekommen heftige Wutanfälle. Da sie sich schlecht kontrollieren können und auch etwas ungeschickt sind, haben sie beim Spielen oft Unfälle.
Wenn ADS / ADHS Kinder nicht therapiert werden, kann das im Jugendalter zu einer generellen Verweigerung und Frustration führen. Die in der Pubertät normalerweise auftretenden Probleme sind bei ADS / ADHS deutlich verstärkt.
Bei Erwachsenen geht der Bewegungsdrang meist etwas zurück. Dennoch bleibt ein gewisses Maß an innerer Unruhe. Erwachsene leiden unter Ungeschicklichkeit, Vergesslichkeit und impulsivem Verhalten. Sie haben meist sowohl privat als auch im Beruf Probleme. Stress halten sie nicht oder nur sehr schwer aus. Sie schaffen es nur unzureichend, ihr Leben zu organisieren und zu strukturieren. Häufig leiden sie an Depressionen.
ADHS Behandlung

Die Behandlung von ADS / ADHS sollte aus mehreren Komponenten bestehen. Als erfolgreiche therapeutische Maßnahmen gelten Psychotherapie, Logopädie und Ergotherapie. Bei Kindern werden die Eltern mit einem speziellen Training in die Behandlung miteinbezogen. Zusätzlich können bei sehr stark ausgeprägten Symptomen Medikamente, wie zum Beispiel Ritalin, verabreicht werden. Allerdings heilen diese Medikamente die Störung nicht. Sobald sie abgesetzt werden, treten die Symptome wieder genauso auf wie vorher.

ADHS in der Ergotherapie

In unserer Praxis für Ergotherapie in Heilbronn wird die Wahrnehmungsfähigkeit geschult, die Motorik trainiert und eine strukturierte Arbeitsweise eingeübt. Durch die Verbesserung der Feinmotorik lernt das Kind leichter schreiben und die Schrift wird deutlicher. Eine Lerntherapie unterstützt bei Teilleistungsschwächen. Durch das spielerische Trainieren von Kommunikationsfähigkeit, Reizverarbeitung und sozial angemessenem Verhalten werden dem Kind Erfolgserlebnisse vermittelt, die sein Selbstbewusstsein stärken. Auch Erwachsene mit ADS werden in der Ergotherapie erfolgreich behandelt.

Neurofeedback mit NeuroConn

Ein erfolgversprechendes Verfahren in der Behandlung von ADS / ADHS in der Ergotherapie ist Neurofeedback. Mit dieser wissenschaftlich anerkannten Methode wird die Fähigkeit trainiert, seine Aufmerksamkeit und Konzentration auf gestellte Aufgaben zu lenken und diese mittels Gehirnaktivität zu bewältigen. Wird dies öfters und über einen längeren Zeitraum trainiert, stellen sich deutliche Verbesserungen in Konzentration und Aufmerksamkeit ein. Betroffene können schließlich diese neu gelernte Fähigkeit auch in Schule, Beruf oder im Alltag einsetzen.

Wie funktioniert Neurofeedback?

Es werden Elektroden, die mit einem speziellen Computer verbunden sind, auf dem Kopf über bestimmten Gehirnarealen aufgeklebt. Auf dem Bildschirm wird eine Grafik gezeigt, wie beispielsweise ein Fisch oder ein Flugzeug. Die Aufgabe besteht darin, das Flugzeug mittels Konzentration in eine vorgegebene Richtung zu bewegen. Durch den deutlich auf dem Bildschirm sichtbaren Erfolg wird der Patienten für weitere Aufgaben motiviert.


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